Auftrag: Pop

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: 2 Min.

Jan Stöß, Landesvorsitzender der Berliner SPD, sollte auf der Hut sein angesichts der Berufung der ersten Berliner »Musikbeauftragten« Katja Lucker. Denn schon einmal konnte sich ein Pop-Beauftragter, und nichts anderes wird Lucker sein, schließlich zum Parteivorsitzenden mausern - im Bund gar. »Siggi Pop« wurde Sigmar Gabriel in seiner Eigenschaft als »Beauftragter für Popkultur und Popdiskurs« von 1999 bis 2003 gerufen. Die Häme war etwas vorschnell, denn heute kürt er chancenlose Kanzlerkandidaten.

Katja Luckers Aufgabe wird vornehmlich der Aufbau des »Musicboards Berlin« sein, einer Förderplattform vergleichbar dem Medienboard Berlin-Brandenburg, das mit großem Erfolg die lokale Filmproduktion stützt und vernetzt. Laut einem von der Senatskanzlei kürzlich vorgestellten Konzept, an dem auch Lucker beteiligt war, sollen »neue Impulse für Pop- und Rockmusik gesetzt« werden, professionellen Musikern am Anfang der Karriere Hilfestellungen etwa in Form von Proberäumen oder Marketing gegeben werden. Neben den Musikern soll auch die Stadt in den Stand gesetzt werden, noch mehr mit dem Pfund »Musikhauptstadt Deutschlands« wuchern zu können.

Spannende, sinnvolle Aufgaben also, die auf die 43-Jährige zukommen, die bereits in der Kulturbrauerei, beim Karneval der Kulturen, am Haus der Berliner Festspiele sowie bei der Musikmesse Popkomm und später bei der Berlin Music Week Meriten als Kulturmanagerin sammeln konnte. Insofern hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wahrscheinlich recht, wenn er sagt, die gebürtige Niedersächsin habe »lange genug bewiesen, dass sie die Richtige« für den Job sei.

Die Frage ist eher, ob der Job der richtige ist, bzw. unter den gegebenen Voraussetzungen befriedigend bewältigt werden kann. Denn statt der laut Musiker-Initiativen benötigten - und einst auch von Lucker geforderten - zehn Millionen Euro pro Jahr erhält sie nun gerade mal ein Zehntel dieser Summe. Ob Lucker damit mehr als nur Feigenblätter produzieren kann, bleibt abzuwarten.

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