Weiße Landung aus dem All
Raumfahrer kehren nach 127 Tagen von der ISS zurück
Bei Morgengrauen und Schneegestöber: Nach 127 Tagen im All sind drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS wohlbehalten in der Steppe von Kasachstan gelandet. Gebremst von einem mächtigen Fallschirm, schlug die knapp drei Tonnen schwere Sojus-Kapsel mit der US-Astronautin Sunita Williams, dem russischen Kosmonauten Juri Malentschenko und dem japanischen Raumfahrer Akihiko Hoshide am Montag 7.56 Uhr Ortszeit (2.56 Uhr MEZ) auf.
»Die Crew fühlt sich gut«, sagte ein Arzt. 420 Kilometer über der Erde hatte das Trio seit Juli gearbeitet. Nach zwei weiteren Außeneinsätzen stellte Williams einen Rekord auf: Sie hat nun 50 Stunden und 40 Minuten im freien Weltraum gearbeitet - so viel wie keine andere Raumfahrerin.
Bei minus zwei Grad, Pulverschnee und Nordwestwind winkten die in Wolldecken gehüllten Heimkehrer gut gelaunt in die Kameras. Sie mussten die erste Zeit auf Klappsesseln verbringen. Ihre Muskeln sind durch den viermonatigen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit geschwächt. Rettungskräfte in Fellmützen reichten ihnen heißen Tee, dann trugen sie die Raumfahrer zur ersten Untersuchung in ein Feldlazarett. Die Kapsel Sojus TMA-05M hatte rund dreieinhalb Stunden vor der Landung von der ISS abgedockt. Auf der ISS verblieben Kevin Ford (USA) als Kommandeur sowie die Russen Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin. Sie sollen im Dezember Verstärkung bekommen. Russland ist nach dem Aus für die US-Space-Shuttles das einzige Land, das bemannte Flüge zur ISS organisiert.
Wermutstropfen der Bilderbuchlandung: Am Rande kündigte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos die Entlassung des ranghohen Managers Juri Urlitschitsch an. Dem Generaldirektor der Gesellschaft für russische Raumfahrtsysteme wird die Veruntreuung von Staatsgeldern in Millionenhöhe vorgeworfen. dpa
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