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Tausende Tibeter demonstrieren
Massenprotest nach sechs Selbstverbrennungen
Peking (dpa/nd). Nach sechs Selbstverbrennungen von Tibetern aus Protest gegen Peking sind in Westchina schwere Unruhen ausgebrochen. Tausende Tibeter, darunter viele Jugendliche, demonstrierten am Freitag im Kreis Tongren in der Provinz Qinghai, wie die exiltibetische Regierung aus Indien und örtliche Bewohner der Nachrichtenagentur dpa telefonisch berichteten.
Auf dem 18. Parteitag der KP Chinas in Peking erhoben Funktionäre aus Tibet schwere Vorwürfe gegen den Dalai Lama. Der religiöse Führer stecke hinter den Selbstverbrennungen, hieß es. Wer dazu anstifte, stehe nach chinesischem Gesetz unter »Mordverdacht«, sagte der Vizegouverneur Tibets, Losang Gyaltsen, vor Journalisten. Er kritisierte, dass die Tibeter, die auf diese Weise Selbstmord begingen, von tibetischen Unabhängigkeitsgruppen als »Helden« stilisiert würden.
Seit zwei Jahren haben sich insgesamt mehr als 60 Tibeter mit Benzin übergossen und selbst angezündet. Allein am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche waren es sechs - so viele wie noch nie an zwei Tagen. Von den sechs Tibetern kamen mindestens drei ums Leben.
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