Von der Pike auf

Alexander Kirchner bleibt Vorsitzender der Eisenbahngewerkschaft EVG

  • Jörg Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Er ist wiedergewählt, das war auch zu erwarten. Alexander Kirchner bleibt Bundesvorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Knapp zwei Jahre ist es her, dass die EVG aus dem Zusammengehen der Gewerkschaft TRANSNET im DGB und der Schwesterorganisation GDBA im Dachverband deutscher beamtenbund und tarifunion (dbb) entstanden ist. »Wir bauen den Laden komplett um«, sagte Kirchner kurz vor der Fusion Anfang November 2010 im im nd-Interview. Dass das gelungen scheint, sieht die Basis so und sprach ihm am Montag auf dem ersten ordentlichen Gewerkschaftstag der EVG mit 96,88 Prozent für weitere fünf Jahre das Vertrauen aus. »Ich glaube, mir bleibt angesichts des Ergebnisses gar nichts anderes übrig als die Wahl anzunehmen«, sagte Hansen in Berlin vor den Delegierten.

Der 1956 Geborene engagiert sich seit seinem 18. Lebensjahr in der Gewerkschaft. Ab 1973 lernte er Energieanlagenelektroniker beim Bahnausbesserungswerk im hessischen Limburg, ein Jahr später war er Jugendvertreter der traditionsreichen Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED), die sich 2000 in TRANSNET umbenannte. Im Jahr 1991 wechselte Kirchner zum GdED-Hauptsitz nach Frankfurt am Main und etablierte sich als Experte für Tarifpolitik, für die er die Zuständigkeit 2002 im Vorstand übernahm. Die Verhandlungspartner auf Arbeitgeberseite attestieren ihm »hart und konsequent in der Sache, aber besonnen und menschlich angenehm« zu sein.

Kirchner wurde 2008 zum Vorsitzenden der TRANSNET gewählt. Nicht gänzlich unumstritten zunächst, weil er als Vertrauter des in den Bahnvorstand gewechselten Norbert Hansen galt und sich für den Börsengang der Bahn ausgesprochen hatte. Seine erste Amtszeit begann er jedoch mit einem Kurswechsel, setzte verstärkt auf die Mitgliederdiskussion. Kirchner ist ein engagierter Verfechter der Schiene und fordert immer wieder eine Umgestaltung der Verkehrspolitik zugunsten der Bahn und eine vernünftige Ausfinanzierung der Bahn durch ihre Eigentümerin, den Bund.

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