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Meine Sicht

Tobias Riegel über Soldaten im Klassenzimmer

  • Tobias Riegel über Soldaten im Klassenzimmer
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein schlimmer Nebeneffekt - man könnte auch sagen: ein Abfallprodukt - der Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht ist die Verwandlung der Schülerinnen und Schüler in potenzielle Berufssoldaten, die es zu locken gilt. Man braucht nicht viel Fantasie, um krasse Fehlentwicklungen, wie sie etwa aus den USA schon lange bekannt sind, auch in Berlin kommen zu sehen: Smarte Uniformträger, die mit Vorliebe benachteiligte und orientierungslose Jugendliche vor der Schule abpassen und ihnen das Blaue vom Himmel herunterlügen, um den unschuldigen Nachwuchs in die Fänge des militärischen Apparates zu bekommen. Die bisherigen Beispiele der neuen, voll auf »Freiheit«, Feuerwerk und Abenteuer getrimmten Bundeswehr-Reklame verstärken diese Besorgnis.

Da ist es das Mindeste, dass wenigstens die Schulräume selbst gesetzlich vor solcher Propaganda geschützt werden. Gegen geschmacklose Youtube-Clips und andere Rattenfänger-Strategien der bewaffneten Truppe wird man schwer vorgehen können. Das Neutralitätsgebot der Schulen jedoch sollte genug juristische Handhabe bieten, um Soldaten aus Klassenzimmern zu verbannen.

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