Startpaket für junge Handwerker in Chimoio

Projekt des Weltfriedensdienstes in Moçambique

  • Lesedauer: 2 Min.
Der Weltfriedensdienst (WFD) hilft Basisinitiativen in Afrika - seit 1994 auch in der moçambiqischen Stadt Chimoio. Beim dortigen Berufsschulprojekt, dass von der ND-Spendenaktion »Bildungschancen für Moçambique« unterstützt wurde, ist Wolfgang Peuerböck als Berater tätig. Mit ihm sprach Tom Strohschneider.
ND: Die endgültige Fertigstellung der Schule in Chimoio liegt inzwischen einige Monate zurück - ein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen?
Peuerböck: Ganz sicher nicht. Aber der WFD kann dennoch mit einiger Genugtuung auf das Erreichte zurückblicken. Bislang haben bereits 150 Handwerker einen Abschluss in der Schule erworben und arbeiten nun in ihren Heimatgemeinden. Allerdings ist mit der Ausbildung das Ziel einer nachhaltigen Entwicklungshilfe noch lange nicht erreicht. Momentan befinden wir uns gewissermaßen in der »zweiten Phase«: Die Lehrerweiterbildung soll professionalisiert werden. Die Leute haben z.B. keine psycho-pädagogische Ausbildung. Wir investieren dann darin und statten die Lehrer auch mit didaktischen Materialien aus. Vor allem aber will der WFD den jungen Handwerkern, die sich nun in kleinen Kooperativen und als Kleinunternehmer bewähren sollen, Starthilfe zukommen lassen. Auch dafür waren die Spenden der ND-Leser äußerst wichtig.

Welche Hilfe ist das konkret?
Wenn die Schulabgänger das erste Mal auf eigenen Füßen stehen, haben sie in der Regel kein Werkzeug. Mit Unterstützung des WFD können sie sich dann eine kleine Werkstatt einrichten oder erhalten einige Gerätschaften zur Verfügung gestellt. Diese Hilfe ist immens wichtig: Mit technischen Verständnis und den entsprechenden Werkzeugen kann man in Moçambique viele der dringend benötigten Reparaturarbeiten durchführen - vor allem für die Landarbeit. Außerdem verbessert sich durch qualifizierte Arbeit die Einkommenssituation der Menschen, oft ganzer Familien.

Die Kampagne zielt direkt auf eine Verbesserung der Bildungschancen. Warum ist gerade dies so wichtig in Moçambique?
Bildung ermöglicht Qualifikation. Außerdem gehen ein ausgebildetes Handwerk und die Verbesserung der Lebensqualität Hand in Hand. Bildung ist gewissermaßen ein Hebel für die Entwicklungsdynamik eines Landes wie Moçambique. Das WFD-Projekt in Chimoio ist dabei im nationalen Kontext zu einer Modellschule geworden. Im Dezember vergangenen Jahres stand sie sogar im Mittelpunkt eines Erfahrungsaustausches von Berufsschullehrern und Direktoren aus allen Provinzen. Denn die berufliche Bildung steckt hier zu Lande noch in den Kinderschuhen. Außerdem fehlt es an einer Tradition bestimmter Gewerke: Was in Sachen Kunsthandwerk oder Holzverarbeitung weit entwickelt ist, braucht in den Bereichen Mechanik oder Elektrotechnik in Moçambique noch etwas Zeit - und Unterstützung.


Weltfriedensdienst, Hedemannstraße 14, 10969 Berlin, Tel. (030) 253990-0, www.weltfriedensdienst.de, Spendenkonto: 3147505 bei der Bank für Sozialwirtschaft BLZ 10020500, Stichwort: Chimoio
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -