Terror und Trauer

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 2 Min.

Traditionell hat New York am Dienstag der fast 3000 Toten der Anschläge vom 11. September 2001 mit dem Verlesen ihrer Namen gedacht. Präsident Barack Obama ehrte sie mit einer Schweigeminute im Garten des Weißen Hauses. Auch elf Jahre nach den schrecklichen Angriffen islamistischer Terrorristen sind die Wunden nicht verheilt. Der sogenannte Anti-Terrorkrieg, den die USA seitdem noch im entferntesten Winkel der Welt führen, reißt indes auch heute noch jeden Tag neue auf.

Nicht von ungefähr erinnerte das Europaparlament jetzt an die massiven Menschenrechtsverletzungen der CIA, die im Namen der Freiheit entführte und folterte - mit Hilfe diverser EU-Staaten. Und es ist symbolisch, wenn an diesem elften Jahrestag aus dem berüchtigten Gefangenenlager Guantanamo die Meldung über einen weiteren Toten kommt. Noch immer werden dort 167 mutmaßliche Terrorverdächtige jenseits aller rechtsstaatlichen Regeln festgehalten, obwohl die Lagerschließung einst eines der wichtigsten Wahlversprechen Obamas gewesen ist. Dazu natürlich kein Wort im aktuellen Wahlkampf, sowenig wie zu den unzähligen Todesopfern, die der Anti-Terrorfeldzug bisher gefordert hat - in Afghanistan und Pakistan, in Irak und am Horn von Afrika. Allein im Irak-Krieg sollen nach Schätzungen des Reports »Body Count« etwa eine Millionen Menschen ums Leben gekommen sein; am Hindukusch starben demnach zwischen Oktober 2001 und Dezember 2011 bis zu 100 000 Menschen. Wer trauerte gestern um sie?

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