»Kinder, die unter dem Baum unterrichtet werden«

In Afrika gibt es viel Nachholbedarf bei den Alphabetisierungsbemühungen

  • Markus Schönherr, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Bücherverbrennungen und geschlossene Schulen. Während in Südafrika die Bildungspolitik versagt, setzen sich Lehrer in Simbabwe über Langzeitherrscher Robert Mugabe hinweg, um unterrichten zu können.

»Weshalb haben wir 18 Jahre nach dem Anbruch der Demokratie immer noch Kinder, die unter dem Baum unterrichtet werden?« Erzbischof Desmond Tutu, südafrikanische Ikone im Kampf gegen die Apartheid, leistete sich vergangene Woche einen seltenen Wutausbruch. Ziel seiner Aggression: die marode Bildungspolitik im Land am Kap. Im Osten teilen sich drei Schüler gemeinsam ein Buch, während im Norden ein Staatsdiener diese stapelweise verbrennt. Im neuesten Bildungsskandal bleiben 62 Schulen des Landes vorerst geschlossen. Groß Grund zum Feiern hatte Südafrika anlässlich des Weltbildungstags am 8. September nicht und dennoch steht es auf dem Kontinent vergleichsweise gut da.

Für 16 000 Wissenshungrige in der Provinz Northwest bleiben die Schultore vorerst geschlossen. Ersatzunterricht gibt es nicht. Vor mehr als vier Monaten hatte das lokale Unterrichtsministerium den kompletten Unterrichtsstopp angeordnet - zur Sicherheit der Schüler. Die...


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