Überfüllte Unterkünfte in NRW
Land braucht neue Asylaufnahmestation
Dortmund (epd/nd). Die Asylunterkünfte in Nordrhein-Westfalen sind nach einem Medienbericht hoffnungslos überfüllt. In Dortmund musste die Aufnahmestation am Montag geschlossen werden, berichtet die »Westfälische Rundschau«. 30 Antragsteller hätten stundenlang vor verschlossenen Toren gewartet. Die Landesregierung spricht von einem bundesweiten Problem.
»Wir schlagen seit langem Alarm. Die Situation, wie jetzt in Dortmund, war absehbar«, sagte Karin Asboe, Referentin für Flüchtlingsarbeit und Menschenhandel der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe. Dies bestätigte auch die Stadt Dortmund: »Das Risiko bestand immer, das Problem wurde nur nicht angepackt. Jetzt muss schnell reagiert werden.«
Das Düsseldorfer Innenministerium wies die Vorwürfe, sie habe das Problem aufgeschoben, zurück. Vielmehr sei der Anstieg bei den Asylanträgen die Ursache. Bundesweit stieg die Zahl im Juli 2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1059 auf 4498 Erstanträge. Allein in NRW ist laut Ministerium ein »exorbitanter Anstieg« zu verzeichnen - von 790 im Juli 2011 auf 1184 im Vormonat. Grund für die erhöhte Zahl der Asylbewerber ist unter anderem der Syrien-Konflikt.
»Das Ministerium prüft nun, ob mittelfristig eine weitere Landeseinrichtung eingerichtet wird«, sagte eine Sprecherin. Eine fünfte Einrichtung in NRW ist nach Ansicht von Experten unumgänglich. Neben Dortmund, wo die 300 Plätze längst nicht mehr ausreichen und aus der Not heraus schon Hotelzimmer angemietet werden mussten, sind auch Hemer (500 Plätze), Schöppingen (500) und Bielefeld (250) überfüllt.
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