Rituale

Andreas Fritsche stört sich an DDR-Vorurteilen

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Gedenken an die Naziopfer sei in der DDR ritualisiert gewesen. Mit dieser heute selbst schon rituell vorgebrachten Behauptung, oft ergänzt durch die Phrase vom verordneten Antifaschismus, wird ehrliches Engagement herabgewürdigt. Nicht einmal die ansonsten ausgezeichnete Ausstellung in der neuen Euthanasie-Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel kommt ohne ein solches Vorurteil aus. Aber Rituale gehören nun einmal zum Erinnern und Mahnen. Auch heute werden Jahrestage in KZ-Gedenkstätten mehr oder minder ritualisiert gefeiert - und ich kann nichts Schlechtes dabei finden. Man könnte kritteln, in der DDR sei Erinnern und Mahnen mit der Forderung verbunden gewesen, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Aber diese Forderung gibt es bis heute - und sie ist berechtigt, denn die Naziverbrechen sollen sich nicht wiederholen.

Freilich sollte in der DDR eine Schlussfolgerung aus der Geschichte sein, sich dem Aufbau des Sozialismus anzuschließen. Insofern ist das Gedenken politisch benutzt worden. Doch zu aller Zeit wird Erinnern politisch inszeniert und zuweilen missbraucht. Angemessen bleibt selbstverständlich ein sehr ehrliches, sehr emotionales Besinnen. Das aber hat es immer gegeben - auch im Rahmen ritualisierter Termine.

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