Brahimi soll's wohl richten

UNO sucht neuen Syrien-Vermittler

  • Lesedauer: 2 Min.
Der algerische Krisendiplomat Lakhdar Brahimi ist als möglicher Nachfolger des scheidenden Syrien-Vermittlers Kofi Annan im Gespräch.

Damaskus (dpa/nd). Der 78-jährige ehemalige algerische Außenminister Brahimi (Foto: dpa) habe »gute Chancen«, den Syrien-Auftrag im Namen der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga zu erhalten, sagte ein westlicher Diplomat mit Einblick in die Diskussionen am Freitag in Beirut. Brahimi war in der Vergangenheit als UN-Sondergesandter unter anderem in Afghanistan und Irak tätig. Die Ernennung eines Annan-Nachfolgers soll nach UN-Angaben bald erfolgen. »Wir wollen uns nicht lange Zeit damit lassen, weil wir nicht wollen, dass auf dieser Position ein Vakuum entsteht«, sagte ein Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York.

In der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo gingen die Gefechte zwischen Truppen von Präsident Baschar al-Assad und Aufständischen weiter. Dabei gerät auch das einzigartige kulturelle Erbe der historischen Handelsstadt zunehmend in Gefahr. Eine Granate habe das Eingangstor der mittelalterlichen Zitadelle beschädigt, teilte der oppositionelle Syrische Nationalrat mit. Aleppo ist eine der ältesten, durchgehend bewohnten Städte der Welt. 1986 wurde sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Großbritannien stellt derweil den Regierungsgegnern in Syrien Ausrüstung im Wert von fünf Millionen Pfund (6,3 Millionen Euro) für ihren Kampf zur Verfügung. Dabei handle es sich nicht um tödliche Waffen, erklärte Außenminister William Hague in London. Vielmehr gehe vor allem um Funk- und Kommunikationstechnik sowie medizinische Hilfe. Auch Schutzanzüge seien dabei.

Eine eintägige Syrienkonferenz in Teheran endete ohne konkrete Ergebnisse. Der iranische Außenminister Ali-Akbar Salehi konnte am Ende der Tagung nur bekannt geben, dass sich alle 30 Teilnehmer gegen Gewalt in Syrien und für eine nationale Lösung ohne ausländische Einmischung ausgesprochen hätten. Für Iran gelte weiterhin, dass Präsident Assad an der Macht bleiben müsse, sagte Salehi.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.