Rockerkrieg: Razzia und Sprengstoff

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit einer groß angelegten Razzia in drei Bundesländern ist die Polizei erneut gegen die kriminelle Rockerszene vorgegangen. In Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg wurden am Mittwoch elf Wohnungen von ehemaligen Hells Angels durchsucht, sagte Polizeisprecher Volker-Alexander Tönnies von der Berliner Polizei der Nachrichtenagentur dpa. Die Berliner Behörde hatte die Durchsuchungen beantragt und Amtshilfe erhalten. Ziel war es demnach, das Verbot des Charters Hells Angels Berlin City durchzusetzen und Strukturen zu erhellen. Die Untervereinigung der Hells Angels war Ende Mai diesen Jahres von Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) verboten worden, der mit einer »Null Toleranz«-Politik gegen kriminelle Motorradclubs vorgeht.

Festgenommen wurde bei der gestrigen Razzia niemand. Rund 100 Beamte waren im Einsatz. Sie stellten in Brandenburg und Baden-Württemberg allerdings verbotene Kleidungsstücke sicher. Seit dem Verbot ist es den Ex-Mitgliedern untersagt, mit Insignien der Rockervereinigung zu handeln. Viele Unterabteilungen der sogenannten Outlaw Motorcycle Clubs (OMC) betreiben einen schwunghaften Handeln mit Textilien, auf denen die Farben und Zeichen der Clubs aufgedruckt sind.

Unterdessen wurde bekannt, dass Mitglieder der Rockervereinigung Bandidos, die mit den Hells Angels verfeindet sind, offenbar in der Hauptstadt einen Sprengstoff-Anschlag auf Überläufer geplant haben sollen. Das habe sich aus bisherigen Ermittlungen ergeben, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Laut einem Zeitungsbericht sollten Überläufer der Bandidos, die Ende Mai zu den Hells Angels übergetreten waren, aus Rache getötet werden. Die Ermittlungen zu diesem Tatkomplex werden von den Behörden in Mecklenburg-Vorpommern geführt.

Drei Verdächtige sitzen derzeit in der Nähe von Rostock in Untersuchungshaft. Sie waren bereits Anfang Juli mit einem Kilo Sprengstoff im Gepäck am Rostocker Hafen gestellt worden. Den Männern, die mit einer Fähre aus Dänemark einreisen wollten, werden Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. Motorradclubs in Europa sind gut vernetzt. In der Berliner Polizei wird bereits seit Wochen darauf hingewiesen, dass die lokalen Ableger der Rocker Unterstützung aus Skandinavien erhalten könnten. Seit Wochen eskalieren die Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Bandidos immer stärker. Mehrmals kam es auch zu Schießereien, bei der mehrere Rocker teils schwer verletzt worden waren.

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