Tausende Flutopfer in Russland ohne Strom und Wasser
Moskau (dpa) - Tausende Menschen sind nach dem verheerenden Hochwasser in Südrussland mit mindestens 170 Toten weiter ohne Strom und Trinkwasser. Innerhalb von zwei Tagen solle die Gasversorgung in der Urlaubsregion wiederhergestellt werden.
Das kündigte das Zivilschutzministerium am Dienstag nach Angaben der Agentur Ria Nowosti an. Etwa 10 000 Rettungskräfte suchten in dem Gebiet rund 1200 Kilometer südlich von Moskau nach weiteren Opfern. Aus der Hauptstadt trafen Freiwillige und Rekruten zum Hilfseinsatz ein. Sie sollen bei Aufräumarbeiten und der Trinkwasserverteilung helfen.
Insgesamt seien rund 30 000 Bewohner obdachlos, berichteten die Behörden. Etwa 200 Menschen lägen noch in Krankenhäusern. Aus Feriencamps in der beliebten Urlaubsregion am Schwarzen Meer seien 700 Kinder in Sicherheit gebracht worden. In Moskau und anderen Städten trafen tonnenweise Spenden für die Opfer ein.
Die Behörden machen extreme Wetterbedingungen für die plötzliche Flut vom Wochenende verantwortlich. «Zwei Flüsse schwollen wegen starker Regenfälle stark an, sie konnten kein Wasser mehr aufnehmen», sagte der Chef der Behörde für technische Sicherheit, Nikolai Kutyn, der Zeitung «Moskowski Komsomolez». Er widersprach Berichten, wonach Wasser aus Stauseen abgelassen worden sei. Es gebe keine Schäden an den Reservoirs, sagte Kutyn. Die Behörden hatten eingeräumt, dass die Bewohner nicht früh genug vor dem Hochwasser gewarnt worden waren.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.