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Der Norden verweigert die Verantwortung

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Zahl ist erschreckend: 42,5 Millionen Menschen sind auf diesem Globus heimatlos - Flüchtlinge, Asylsuchende und Menschen, die innerhalb ihrer Heimatländer vertrieben wurden. Allein in die Kategorie Flüchtlinge fallen 15,42 Millionen Menschen - rund die Hälfte davon sind Jugendliche im Alter von 12 bis 24 Jahren. Ihre Chancen auf Bildung und Zukunft gehen meist gegen null. Ein skandalöser Zustand, auf den das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR Jahr für Jahr mit seinem »Global Trends«-Bericht vor dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni aufmerksam macht.

Auch wenn sich rund 80 Prozent der Flüchtlinge im Globalen Süden befinden, kann sich der Norden nicht von politischer Verantwortung freisprechen. Mit Afghanistan und Irak weisen nach wie vor die beiden Länder die höchsten Flüchtlingszahlen auf, die eine nördliche Militärintervention unter Führung der USA über sich ergehen lassen mussten. Und auch bei den neuen Krisenherden wie Côte d'Ivoire, Libyen, Somalia und Syrien hat der Norden nicht mäßigend auf die Konfliktparteien eingewirkt, sondern häufig mit einseitiger Parteinahme potenzielle Verhandlungslösungen torpediert.

Politische Verantwortung zu haben, heißt freilich nicht, ihr gerecht zu werden. Deutschland mag sich als Land im Westen schmücken, das mehr als einer halben Million Flüchtlingen Aufenthalt gewährt und damit im Okzident weit vorne liegt. Doch das arme Pakistan schultert 1,7 Millionen aus seinem kriegsgeplagten Nachbarland Afghanistan. Und qualitativ viel entscheidender: Im Zweifel wird in den USA und in der EU eher in Grenzzäune oder in den Ausbau der mobilen Flüchtlingsabwehr investiert als in Programme zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Dem Süden werden faire Entwicklungschancen weiterhin verweigert. Flüchtlinge sind die zwangsläufige Folge.

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