Zu viel Operationen

Bei Rückenschmerzen hilft oft Alternativtherapie

  • Lesedauer: 1 Min.
2006 wurden bei den Versicherten der Techniker Krankenkasse über 10 600 Wirbelsäulenoperationen durchgeführt. Im Jahr 2011 waren es schon rund 19 000 Eingriffe.
Die Anzahl der operativen Eingriffe in diesem Zeitraum stieg um 25 Prozent. Den Trend bestätigt auch eine aktuelle Forsa-Umfrage der TK. Dieser zufolge wurde jedem zehnten Rückenschmerzpatienten von seinem Arzt empfohlen, sich unters Messer zu legen, bei Patienten mit chronischen Schmerzen sogar jedem Sechsten.
»Dabei sind 85 Prozent der verordneten Eingriffe unnötig«, so Frank Herrmann von der TK. Das hätten erste Auswertungen des Zweitmeinungsangebots vor Wirbelsäulen-Operationen ergeben. Im Rahmen dieses Projektes können sich TK-Versicherte vor einer Rückenoperation kostenlos eine professionelle Zweitmeinung holen. In einem Schmerzzentren untersucht ein Expertenteam den Patienten erneut und empfiehlt gegebenenfalls eine Alternativtherapie. Eventuell vorliegende Krankenunterlagen, wie zum Beispiel Befunde oder Röntgenbilder, können mitgebracht werden. »Gerade im Rückenbereich gibt es häufig die Möglichkeit einer schonenderen Behandlung als Alternative zur Operation«, weiß Herrmann. »Denn eine Operation birgt auch immer Risiken. So können zum Beispiel Nerven und Gefäße geschädigt werden oder Narbenprobleme und Verwachsungen auftreten.« Bereits mehr als 500 Patienten nutzten das Angebot. 420 von ihnen entschieden sich für eine alternative Therapie. nd
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