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Leseprobe
Die »rote« Edda
Der Name Edda Tennenbaum wird selbst bei älteren Menschen in Deutschland kaum eine Resonanz hervorrufen. Vielleicht erinnern sich aufmerksame Leser des Buches »Der Aufenthalt« von Hermann Kant, diesen Namen, verbunden mit einer Widmung, im Vorspann gelesen zu haben,. ohne damit schon Auskunft über diese polnische Kommunistin und Antifaschistin geben zu können.
Vor hundert Jahren war Edda tennenbaum hingegen in Kreisen der deutschen Sozialdemokratie, zumindest in Stuttgart und im Umfeld der von Clara Zetkin geleiteten Zeitschrift »Die Gleichheit«, nicht gänzlich unbekannt. Nach 1945 wurde sie zahlreichen jungen Deutschen in polnischen Kriegsgefangenenlagern, die nach einer Orientierung suchten und sich schließlich zu antifaschistischen Aktivitäten durchrangen, eine einfühlsame und hilfsreiche Beraterin. Ihr verdanken sie Anstöße für einen Weg in ein anderes, neues Leben.
Die hier vorgelegte Publikation ist deshalb auch eine Danksagung an diese Frau, die bereits 1908/1909 Erinnerungen an ihre erste Verhaftung und Verbannung in deutscher Sprache mit Hilfe ihrer deutschen Freunde in zwei sozialdemokratischen Zeitungen veröffentlichen konnte. Erst kürzlich ist der vollständige Text wieder aufgefunden worden,. Wie es dazu kam, wer Edda Tennenbaum war, wie bewegt, schwer und doch erfüllt ihr Leben gewesen ist, davon soll in diesem Büchlein berichtet werden.
Aus dem Vorwort zur Biografie von Heinz Deutschland und Gerd Kaiser »Ein ›tüchtiger, feiner Mensch‹ - ›Unbeirrbar rot‹« (Edition Bodoni, 64 S., br., 7,50 €; zu bestellen über den Verlag: Linienstraße 71, 10119 Berlin; Telefon: 030/28 38 75 69).
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