- Kommentare
- Meine Sicht
Geschmäckle
Bernd Kammer hätte gern Wowereits Urlaubsbericht
Wir wissen ja, dass unser Regierender nicht gern über seinen Urlaub spricht. Geht uns ja auch eigentlich nichts an, wo Klaus Wowereit relaxt. Aber diese drei Tage im Sommer vor acht Jahren in der spanischen Finca des Eventmanagers Manfred Schmidt verdienen doch unsere Aufmerksamkeit. Erstens, weil Schmidt im Verdacht steht, Christian Wulffs ehemaligen Pressesprecher mit kostenlosen Urlauben bestochen zu haben, und zweitens, weil Wowereit diesen Aufenthalt erst auf schriftliche Nachfrage eines Grünen-Abgeordneten zugab.
Die Ausläufer der Wulff-Affäre haben also das Rote Rathaus erreicht. Klar kann dessen Hausherr Urlaub bei einem guten Bekannten machen. Aber wenn dieser »feine Kerl« (Wowereit über Schmidt) mit einer Party Wowereits Wahlkampf unterstützt, darf man schon ein wenig misstrauisch werden. Gab es geschäftliche oder dienstliche Beziehungen Schmidts mit dem Land Berlin? Hat dieser »sehr gute Bekannte« (Wowereit) vielleicht noch mehr spendiert als nur ein paar schöne Urlaubstage?
Die Antworten sollte Wowereit in aller gebotenen Ausführlichkeit liefern. Am besten wäre es freilich, Politiker hielten sich von derartigen Verlockungen fern. Dann käme ein solches Geschmäckle erst gar nicht auf.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.