Billigfriseur C&M drangsaliert Mitarbeiter
Medien berichten über Drohungen
Hamburg (nd). Mit dem Einheitspreis von 11 Euro bietet die Billigfriseurkette C&M Dienstleistungen an - ein Angebot, das günstig ist und misstrauisch macht. Und tatsächlich soll der Niedrigpreis in den mehr als 170 Filialen zu Lasten der rund 800 Mitarbeiter gehen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin »Stern«, dem Arbeitsverträge, Lohnabrechnungen und interne Vermerke vorliegen.
Der Arbeitsrechtler Peter Schüren von der Universität Münster sieht in den Unterlagen gleich mehrere Verstöße gegen das Arbeitsrecht oder tarifliche Bestimmungen. So vereinbare C&M in seinen Arbeitsverträgen mit den Mitarbeitern regelmäßig eine sogenannte Arbeitspflicht - »einen täglichen Umsatz von 220 Euro als Mindestarbeitsleistung«. Die Unterschreitung dieses Wertes »schon an einem Arbeitstag« sei ein »verhaltensbedingter Kündigungsgrund«, berichtet der »Stern«. Damit wälzt der Arbeitgeber das wirtschaftliche Risiko des Arbeitsmangels auf seine Beschäftigen ab. Schüren hält so eine Mindestumsatzklausel für absurd und unwirksam.
Anwälte des Unternehmens beteuerten, der Preisvorteil von C&M werde nicht durch niedrige Löhne erzielt. Allerdings trage der einzelne Mitarbeiter in Dienstleistungsbranchen ein »Beschäftigungsrisiko«. Der Friseur habe es »durch die Qualität seiner eigenen Arbeit« stärker in der Hand, ob Kunden wiederkommen, als etwa Verkäufer in Elektronikmärkten.
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