Vermittlung in Kosovo gescheitert

Serbische Grenzbarrikaden bleiben

  • Lesedauer: 1 Min.
Im Streit um Grenzbarrikaden in Kosovo bleiben die Fronten verhärtet. Eine Vermittlung des serbischen Präsidenten Boris Tadic scheiterte.

Pristina/Belgrad (dpa/AFP/nd). Es sei »kein wirklicher Fortschritt erzielt« worden, berichtete der Bürgermeister der serbischen Kosovo-Gemeinde Zubin Potok, Slavisa Ristic, nach fünfstündigen Verhandlungen mit Tadic am späten Sonntagabend in Belgrad.

Er und seine drei Bürgermeisterkollegen hätten die Forderung von Tadic abgelehnt, der internationalen Schutztruppe KFOR und der EU-Rechtsstaatsmission (EULEX) die freie Fahrt auch im Norden des Landes zu ermöglichen, sagte Ristic weiter: »Unsere Leute werden auf den Barrikaden bleiben und weder KFOR noch EULEX die Durchfahrt erlauben.«

Damit sind alle Lösungsversuche gescheitert. Die Serben wollen mit ihren vor mehr als einem Monat errichteten knapp 20 Straßensperren erzwingen, dass die Zöllner und Polizisten der albanisch dominierten Kosovo-Regierung von den beiden umkämpften Grenzübergängen Jarinje und Brnjak abgezogen werden.

Hintergrund des Grenzkonflikts ist ein Handelsstreit zwischen Serbien und der einstigen südserbischen Provinz Kosovo, die sich im Februar 2008 für unabhängig erklärt hatte. Im Juli hatte Kosovo als Reaktion auf ein Einfuhrverbot von serbischer Seite ein Importverbot gegen serbische Waren verhängt. Daraufhin entbrannte ein von Ausschreitungen begleiteter Streit mit der serbischen Minderheit in Nordkosovo über die Kontrolle der Grenze.

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