Gewerkschaft prüft Warnstreiks

Der Tarifkonflikt für 16 000 Beschäftigte beim Flugzeugbauer Airbus spitzt sich zu

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg (AFP/ND). Nach dem Abbruch der Verhandlungen über einen sogenannten Zukunftstarifvertrag für die 16 000 deutschen Airbus-Beschäftigten hat das Unternehmen die Gewerkschaft zur Fortsetzung der Gespräche aufgerufen. »Die Geschäftsführung ist weiterhin jederzeit gesprächsbereit«, erklärte Airbus-Deutschland-Sprecher Florian Seidel am Montag in Hamburg.

Airbus-Deutschland-Chef Günter Butschek sagte dem »Hamburger Abendblatt«, der Flugzeugbauer werde sich gegen mögliche Warnstreiks »mit allen rechtlichen Mitteln wehren«. Es gebe einen ungekündigten Tarifvertrag, deshalb bestehe auch keine juristische Grundlage für Arbeitskampfmaßnahmen. Die Tarifkommission der IG Metall wird nach Gewerkschaftsangaben am Mittwoch zusammenkommen, um über das weitere Vorgehen der Arbeitnehmerseite zu entscheiden. Dabei stünden auch Warnstreiks als mögliche Maßnahmen im Raum.

Bei dem Konflikt geht es um einen Nachfolger für den aktuellen Tarifvertrag »Sicherheit durch Flexibilität« (Siduflex), der Ende des Jahres ausläuft. Der mit Aufträgen gut ausgelastete Flugzeugbauer hatte sich dem Wunsch der IG Metall gegenüber aufgeschlossen gezeigt, seinen Angestellten eine langfristige Job- und Einkommensgarantie bis 2020 zu geben sowie den Leiharbeitereinsatz zu begrenzen. Airbus hatte im Gegenzug aber jährliche Produktivitätssteigerungen – und damit Einsparungen – in bestimmter Höhe gefordert. Die Verhandlungen scheiterten am Freitag an Meinungsverschiedenheiten über deren Berechnung.

Nach Angaben von Gewerkschaft und Airbus-Gesamtbetriebsrat beharrte die Geschäftsleitung des Konzerns, der in Deutschland vier Werke betreibt, auf jährlichen Produktivitätssteigerungen von acht Prozent. Die Arbeitnehmerseite bot nach eigenen Angaben jährlich zwei Prozent und bezeichnete die Vorstellung des Unternehmens als unzumutbar. Auch bei Fragen zur Standortsicherung und zum Thema Flexibilität hätten die Vorstellungen zuletzt weit auseinander gelegen.

Airbus-Sprecher Seidel betonte dagegen, beide Seiten seien sich »relativ einig«, bis 2020 Produktivitätsfortschritte von rund 1,1 Milliarden Euro zu erzielen. Das sei nötig, damit die deutschen Firmen-Standorte gegen die stärker werdende Konkurrenz von Flugzeugbauern aus China und Russland bestehen könnten. Bei der Umrechnung der vorgeschlagenen Maßnahmen in Produktivitätsfortschritte gebe es aber Unterschiede. Airbus-Chef Butschek erhob im »Hamburger Abendblatt« den Vorwurf, der Betriebsrat und die IG Metall hätten »plötzlich« die Berechnungsmethode geändert, die von ihrer Seite angebotenen Einsparungen beliefen sich faktisch auf weit weniger als eine Milliarde Euro.

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