»Schnelle Kräfte« bekommen alles, der Rest Probleme
Verteidigungsministerium erarbeitete »klare« Vorgaben für Bundeswehrreform – doch das reale Leben hat anderes vor
Vier Monate nach der ersten großen Reformrede von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) ist »das Basislager gegründet«, sagte sein Staatssekretär Stéphane Beemelmans. Doch vor dem Gipfelsturm hat man erst einmal den Verteidigungsausschuss des Parlaments informiert und in ratlose Gesichter geblickt.
»Durch die Priorisierung der Fähigkeiten wird die Durchhaltefähigkeit für den Einsatz abgestuft gestärkt.« Alles klar? Nicht? Klar ist lediglich: Im Zentrum der Reform steht weiterhin der Einsatz deutschen Militärs im Ausland.
Um den sicherzustellen, ist das »Basislager« für 185 000 Soldaten ausgelegt. Das sind etwa 15 000 weniger, als bei der Bundeswehr derzeit noch in Reih' und Glied stehen. Die Masse des Truppenabbaus wurde durch das Ende der Wehrpflicht erreicht: Minus 35 000. Künftig sollen bis zu 170 000 Berufs- und Zeitsoldaten und mindestens 5000 freiwillig Wehrdienst Leistende verfügbar sein. Man plant die tägliche Anwesenheit von 2500 Reservisten ein.
Die Hauptlast des Schrumpfprozesses trägt das Heer: Es muss auf mehr als 25 000 Soldaten verzichten. Statt fünf wird es nur noch zwei Divisionen mit jeweils drei Brigaden geben. Sie fächern sich unter anderem in vier Panzer-, neun Panzergrenadier-, sechs Aufklärungs-, sechs Pionie...
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