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Lötzsch: Abwanderungen aus dem Osten "gravierend"

  • Lesedauer: 1 Min.
Berlin (dpa) - Rund 21 Jahre nach der Wiedervereinigung hat der Osten Deutschlands nach den Worten von Linke-Chefin Gesine Lötzsch mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Besonders gravierend sei, dass seit 1990 insgesamt 1,8 Millionen Menschen in den Westen abgewandert seien, sagte Lötzsch am Freitag in Berlin. So habe Sachsen-Anhalt 17 Prozent an Einwohnern verloren, Mecklenburg- Vorpommern mehr als 13 Prozent. Der Osten insgesamt verzeichne - ohne Berlin - einen Einwohnerschwund von 11 Prozent. Vor allem junge, gebildete Frauen hätten dem Osten den Rücken gekehrt.

Die 1,8 Millionen abgewanderten Menschen seien nach Berechnungen von Wirtschaftswissenschaftlern mit jährlich 70 bis 80 Milliarden Euro am Bruttoinlandsprodukt beteiligt, sagte Lötzsch. "Das ist eine beachtliche Transferleistung Ost-West, die viel zu selten erwähnt wird." Die Linke-Chefin erinnerte daran, dass auch besonders viele Kinder im Osten in Armut lebten. Als Grund führte sie die häufige Arbeitslosigkeit der Eltern und die Tatsache an, dass viele Menschen in Niedriglohnsektoren beschäftigt seien. Lötzsch bekräftigte die Forderung nach der Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns.
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