Wieder Randale im Schanzenviertel

Ritual beim Schanzenfest: Erst wird gefeiert, dann kommt es zu Auseinandersetzungen

  • Reinhard Schwarz, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Tagsüber Party, nachts Randale: Auch in diesem Jahr endete das Schanzenfest in Hamburg in gewalttätigen Auseinandersetzungen. Bei einem anderen linken Stadtteilfest in Eimsbüttel blieb indes alles ruhig: Beim Methfesselfest präsentierte sich Hamburgs Linke unaufgeregt. Zahlreiche internationale Initiativen luden zur Debatte.

Seit Jahren wiederholt sich das Ritual: Tagsüber feiern Menschen im Hamburger Schanzenviertel mit Punk und Reggae. Nachts schlägt die Stimmung um, es kommt zu Gewalttätigkeiten, Angriffen auf Banken und Geschäfte. Auch das Schanzenfest am Sonnabend bildete hier keine Ausnahme. Gegen Mitternacht wurde Feuer entzündet, eine Filiale der Hamburger Sparkasse nach Polizeiangaben mit einem Rammbock angegriffen. Scheiben wurden eingeschlagen, Beamte mit Flaschen beworfen. Die Polizei, die mit rund 2100 Beamten präsent war, griff ein, Wasserwerfer wurden eingesetzt.

Schon Tage vor dem Schanzenfest (diesjähriges Motto: »Gegen Mietwahnsinn und Gefahrengebiete«) gab es in der Presse Mutmaßungen über zu erwartende Auseinandersetzungen. So titelte die »Hamburger Morgenpost«: »Polizei rechnet mit Krawallen beim Schanzenfest.« Und »Welt Online« wusste vorab: »Der Schanze drohen neue Krawalle.«

Anwohner sind seit Jahren genervt

Aus Sicht der ...


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