Zingler erklärt sich den Fans
Präsident des 1. FC Union streitet Stasivorwürfe ab
Die Wogen sind geglättet. Präsident Dirk Zingler vom Fußball-Zweitligisten Union Berlin hat sich am Dienstag erstmals den Fans gestellt und eine inoffizielle oder hauptamtliche Tätigkeit für die Stasi von sich gewiesen.
»Ich hatte nach der Ableistung meines Wehrdienstes im März 1986 keine Kontakte zur Stasi«, erklärte Zingler bei einem Treffen vor rund 300 Fans. Zingler war in die Kritik geraten, nachdem Ende Juli berichtet wurde, dass er seinen dreijährigen Wehrdienst im dem MfS unterstellten Wachregiment »Feliks Dzierzynski« abgeleistet hatte.
Das Interesse der Fans an Zinglers Erklärungen war groß, zumal Union in der DDR als Gegenentwurf zum »Stasi-Verein« BFC Dynamo galt und es auch kritische Stimmen unter den Anhängern gegeben hatte. Zingler gab sich selbstkritisch. »Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich den Zeitpunkt verpasst habe, es öffentlich mitzuteilen«, sagte er. Zumindest einen Teil des Aufsichtsrates hatte er vor Jahren informiert, die Mitglieder aber nicht. »Es war meine Armeezeit, und das ist etwas anderes, als wenn jemand hauptamtlich tätig war«, sagte Zingler. SID
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