Auf Kosten der Sicherheit

Bei Chinas rasantem ICE-Strecken-Ausbau fiel manches unter den Tisch

  • Georg Ackermann, Singapur
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Unter staatlichem Zeitdruck wurde beim Ausbau des chinesischen Hochgeschwindigkeitsnetzes offenbar geschlampt. Das Unglück vom Wochenende war womöglich nicht das letzte.

Der Unfall kommt nicht überraschend. In Rekordzeit will China ein Schnellzugnetz aus dem Boden stampfen, das bis zum Ende des Jahrzehnts 16 000 Streckenkilometer umfassen soll. Gleichzeitig wurde ein chinesischer Hochgeschwindigkeitszug entwickelt. Am Samstagabend fanden beim ersten schweren Unglück mindestens 36 Menschen den Tod, 192 wurden nach offiziellen Angaben verletzt, als ein aus Peking kommender Hochgeschwindigkeitszug nahe der ostchinesischen Stadt Wenzhou auf einen zweiten, wegen eines Stromausfalls stehen gebliebenen Zug auffuhr und von einer Brücke stürzte.

»Wir werden die Unfallursache finden und die Verantwortlichen werden streng bestraft werden«, versprach Vize-Premier Zhang Dejiang. Bereits am Sonntagabend wurden der Vorsitzende der zuständigen Shanghaier Außenstelle des Ministeriums, sein Stellvertreter und ein lokaler Chef der KP entlassen. Die Verkehrsbehörden ordneten landesweit Sicherheitsinspektionen an. Wang ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.