Rückzug vom Mitrovica-»Kriegsspiel«
Ein General entschuldigt sich und Unionsexperte Beck will, dass man die Kirche im Dorf lässt
Die Staatsanwaltschaft Traunstein leitet kein Ermittlungsverfahren zum Tag der offenen Tür der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall ein. Die Bundeswehr hatte dabei Kinder in den Gebrauch von Waffen eingewiesen und ein stilisiertes Dorf namens Mitrovica als Zielobjekt aufgebaut.
Brigadegeneral Johann Langenegger hat sich entschuldigt. Der Militär war lange genug Referent und Büroleiter bei Staatssekretären im Bendlerblock, um zu wissen, wann man aus politischen Gründen einen möglichst geordneten Rückzug antreten muss. Nun ist er Kommandeur der Gebirgsjäger im bayerischen Bad Reichenhall und hat Kriegsspiele für Kinder zu verantworten. Beim Tag der offenen Tür am 28. Mai, zu dem 7500 Besucher begrüßt worden waren, hatten Langeneggers Untergebene ein Miniatur-Dorf aufgebaut und mit Kindern Zielübungen veranstaltet. Auf den Ortsschildern war zu lesen: »Klein-Mitrovica«. Das, so sagt der General gestern, sei ein Fehler gewesen.
Mitrovica ist eine Stadt in Kosovo. In ihr leben Serben und Albaner. Immer wieder kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, in die auch die Bundeswehr als KFOR-Truppe hineingeraten ist. Im Zweiten Weltkrieg, nachdem deutsche Truppen den Balkan niedergeworfen hatten, war Mitrovica ebenfalls Sc...
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