Wandel bei Bayerns Feuerwehren
Frauen und Migranten sollen geworben werden
Unterschleißheim (dpa/ND). Noch haben Bayerns Feuerwehren keine Nachwuchssorgen – aber für den demografischen Wandel wollen die Feuerwehrler gerüstet sein. Der Landesfeuerwehrverband (LFV) will deshalb neue Mitglieder werben und gezielt auch Migranten und Frauen ansprechen. »Wir suchen auch Quereinsteiger – also nicht nur Jugendliche, die sich in der Feuerwehr engagieren wollen«, sagte Alfons Weinzierl, Chef des Landesfeuerwehrverbandes, der dpa.
Rund 320 000 Aktive gibt es in den freiwilligen Feuerwehren in Bayern, seit etwa vier bis fünf Jahren stagniert die Mitgliederzahl, wie Weinzierl erläuterte. Bei sinkenden Geburtenraten sei in den kommenden Jahren durchaus ein Rückgang der Mitgliederzahlen zu befürchten: »Dagegen wollen wir schon im Vorfeld etwas tun.« Für September plant Weinzierl den Start einer großen Imagekampagne, unter anderem will der Verband Werbespots im Kino schalten und in sozialen Netzwerken wie Facebook den Kontakt zu potenziellen Feuerwehrleuten suchen.
In vielen Wehren herrscht längst Gleichberechtigung, etwa 22 000 Frauen gehören im Freistaat einer freiwilligen Feuerwehr an. Der Anteil der Frauen dürfe aber ruhig noch steigen, findet Weinzierl. Auch bei Migranten wolle man für ein ehrenamtliches Engagement bei der Feuerwehr werben.
Wer sich für das Engagement bei der Feuerwehr entscheidet, muss allerdings viel Freizeit opfern: Um Brände zu löschen oder um Unfallopfern zu helfen, sind in zwei Jahren etwa 180 Ausbildungsstunden nötig. »Auch ein Wochenende in der Feuerwehrschule Regensburg sollte man einplanen«, sagte Weinzierl. Zur Grundausbildung kommen dann noch Spezialschulungen – wenn man etwa zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet werden will.
Die etwa 7700 Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat werden jährlich zu mehr als 210 000 Einsätzen gerufen.
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