Bei Stundenlohn unter zehn Euro droht Altersarmut

LINKE fordert erneut Mindestrente von 850 Euro monatlich

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin, 29. Mai (AFP/ND) - Die Bundesregierung hat eingeräumt, dass Arbeitnehmer einen Stundenlohn von über zehn Euro brauchen, um im Alter nicht in die Armutsfalle zu geraten. Auf eine Frage von Linksparteichef Klaus Ernst bestätigte das Arbeitsministerium, dass knapp 29 Entgeltpunkte nötig seien, um eine Rente in Höhe der Grundsicherung im Alter von 684 Euro monatlich zu erhalten. »Um dies bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 Stunden über 45 Jahre versicherungspflichtiger Beschäftigung hinweg zu erreichen, wäre rechnerisch ein Stundenlohn von rund zehn Euro erforderlich«, heißt es in der AFP vorliegenden Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel.

Eine zusätzliche Altersvorsorge sei dabei aber nicht berücksichtigt, heißt es in der Antwort der Regierung weiter. Mit ihr könne eine »deutlich höhere Gesamtversorgung« erzielt werden. Als Beispiel nennt Staatssekretär Fuchtel einen Riester-Vertrag zur privaten Altersvorsorge. Dazu erklärte ein Sprecher der LINKEN, es sei fraglich, ob jemand mit einem Nettolohn von nicht einmal 1200 Euro die mehr als 50 Euro für die Riester-Rente wirklich erübrigen könne.

Beim gegenwärtigen Lohnniveau bekommt nach Angaben von Linksparteichef Ernst inzwischen jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte im Alter nicht mehr als 684 Euro monatlich und ist damit von Altersarmut bedroht. Deshalb bleibe die LINKE bei ihrer Forderung nach der Einführung einer Mindestrente in Höhe von 850 Euro im Monat, erklärte Ernst gegenüber der »Rheinpfalz am Sonntag«.
Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.