Koalitionsärger in München
Spannungen wegen des Datums für den Atomausstieg
München (dpa/ND). Nach dem Veto der FDP gegen die Festlegung auf ein Atomausstiegs-Datum ist das Klima in der bayerischen Koalition getrübt. CSU-Chef Horst Seehofer will sich aber von noch so großen Widerständen in der FDP und Teilen der eigenen Partei nicht beirren lassen und weiter auf das Jahr 2022 als Zielmarke für die Abschaltung des letzten bayerischen Atomkraftwerks ansteuern.
Es gehe um eine historische Entscheidung, sagte Seehofer am Mittwoch am Rande der CSU-Fraktionssitzung im Landtag. »Das Wichtigste bei solchen Entscheidungen ist Geduld.« Abgeordnete beider Fraktionen kritisierten wechselseitig den Koalitionspartner. FDP-Fraktionschef Thomas Hacker betonte, auch die FDP wolle die Energiewende, »aber die Energiewende mit Vernunft. Ganz am Ende steht das Datum.«
Grund des Widerstands der FDP gegen das von Seehofer gewünschte Ausstiegsdatum ist, dass die FDP zu viele ungeklärte Fragen bei der Umsetzung sieht – von der Finanzierung der erforderlichen Milliardeninvestitionen bis zu ungelösten technischen Problemen. »Ich verstehe die FDP nicht«, sagte CSU-Fraktionsvize Karl Freller.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.