Nonsens

Michael Klobe tot

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Nonsens

An Frank Castorfs Volksbühne triumphierte seit jeher der Dilettantismus – in jener Definition des klassischen Feuilletonisten Egon Friedell: als »Einssein von Mensch und Künstler«. Solche Verschmelzung ist so erhaben wie lächerlich zugleich; Selbstdarstellung als Ent-Blößung – die keine Furcht hat, sich zu entblöden.

Michael Klobe, Jahrgang 1950 (Foto: Kämper), sprang, stolperte, pardauzte durch Frank Castorfs große Inszenierungen, als hätte er den Spezialauftrag, ein gnadenloses Kunsttorpedo zu sein; er schoss in seinen Kleinstrollen koboldig, gnomhaft, so grob und störrisch und naiv und laut wie nur möglich in jeden Anflug der stadttheatralischen Gediegenheit hinein. Wie ein fröhliches Furunkel an allem, was sauber und edel und fein und Hochton sein wollte.

Castorf liebt den dadaistisch-proletkultigen Nonsens, das Brachiale einer Kunstwelt-Beherrschung durchs perfekt Ungelenke. Dafür hatte er in seinen besten Zeiten Protagonisten bis in die winzigste Parts hinein. O forcierte Amoralität, sich überhaupt auf eine Bühne zu wagen! Wirre Kinderspieler. Michael Klobe war einer davon. Jetzt ist er in Berlin, nach langer Krankheit, 61-jährig gestorben. Sabine Stefan

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