Keine Haftung für Schäden nach Fehlalarm

Feuerwehr-Notruf

  • Lesedauer: 1 Min.
Wer triftige Anhaltspunkte für einen Notfall beim Nachbarn hat und daraufhin die Feuerwehr ruft, muss nicht für Schäden haften, die durch seinen Fehlalarm ausgelöst worden sind.

Mit einer solchen Entscheidung gab das Berliner Landgericht einem Mieter Recht, der für die aufgebrochene Tür einer Nachbarmieterin rund 1000 Euro zahlen sollte.

Wie das Gericht mitteilte, hatte der betreffende Mieter ohne Erfolg versucht, die Nachbarin verabredungsgemäß telefonisch zu erreichen. Beim ersten Anruf glaubte der Mieter, ein Stöhnen gehört zu haben; beim zweiten Anruf wurde der Hörer nicht abgenommen. Daraufhin rief der besorgte Mieter die Feuerwehr.

Die Einsatzkräfte brachen die Wohnungstür auf, weil sich auf das Klingeln niemand meldete. Ein Notfall konnte aber nicht festgestellt werden. Die Mieterin war gar nicht zu Hause.

Den Schaden an der Wohnungstür müsse sich der besorgte Mieter nicht anrechnen lassen, urteilten die Richter. Denn es sei nicht zu beanstanden, dass der Mieter eine Notlage angenommen hatte.

Urteil des Landgerichts Berlin vom 26. Januar 2011, Az. 49 S 106/10

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -