»Populär im besten Sinne«

Der Designer des Einheitsdenkmals, Johannes Milla, zu seinem Projekt

  • Ulrike von Leszczynski, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das neue Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal soll die Form einer schaukelnden Waagschale haben. Nach der Entscheidung für den Entwurf am Mittwochabend sind die ersten Reaktionen allerdings gespalten. Der Stuttgarter Designer Johannes Milla, der das Denkmal gemeinsam mit der Berliner Choreografin Sasha Waltz erdachte, trägt das mit Fassung. Vielen Denkmälern gingen Kontroversen voraus. Das lege sich, wenn sie gebaut seien, so Milla.

ND: In ersten Medienreaktionen auf Ihren Entwurf ist von einer »Salatschüssel der Einheit« die Rede oder von einem Happening. Haben Sie damit ein Problem?
Milla: Jedem ikonografischen Gebäude oder Denkmal geht eine kontroverse Diskussion voraus. Das war in Berlin bei der Reichstagskuppel so und auch beim Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals. Bei beiden Projekten war die Kontroverse beendet, als sie fertiggestellt waren und sich die Menschen durch persönliches Erleben davon überzeugen konnten. Im Moment wird bei unserem Entwurf ja nur über die vorhandenen Bilder diskutiert. Wer das Modell gesehen hat, bekommt schon eine differenziertere Meinung. Wir werden jetzt an dem Entwurf weiterarbeiten. Zum Beispiel werden wir an den Inschriften arbeiten, Zitate aus dem Widerstand von 1988/89.

Werden Sie diese Feinheiten mit ehemaligen DDR-Bürgerrechtlern abstimmen?
Natürlich. Fest steht die große Inschrift »Wir sind das Volk. Wir sind ein Volk.« Fü...


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