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Beschämend

Das Sommermärchen der Fußball-WM 2006 in Deutschland ist seit gestern um ein trauriges Kapitel erweitert worden. Die NPD warb damals mit einem WM-Planer – die Titelseite zeigte einen Spieler im Nationaltrikot mit der Nummer 25. Die trug derzeit Patrick Owomoyela, Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter. Darüber stand: »Weiß. Nicht nur eine Trikotfarbe! Für eine echte Nationalmannschaft!«

Der Verurteilung der NPD-Parteispitzen um den Vorsitzenden Udo Voigt zu Bewährungs- und Geldstrafen im Mai 2009 folgte nach deren Einspruch nun am Landgericht Berlin das beschämende Urteil: Freispruch. »Es konnte keine Strafbarkeit festgestellt werden«, so die Richterin Birgit Dreyer. Die Menschenwürde sei nicht angegriffen worden.

Auch im Sinne solch bezaubernder Spieler wie Mesut Özil oder Fatmire Bajramaj – gerade im Jahr der Frauen-WM im eigenen Land – bleibt zu hoffen, dass sich der DFB gemeinsam mit Owomoyela und der Staatsanwaltschaft gegen dieses Fehlurteil wehren. Rassismus ist nicht zu dulden – und in jedem Fall ein klarer Angriff auf die Menschenwürde.

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