Washingtoner Ordnung

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 2 Min.

Barack Obama lässt in diesen Tagen kaum eine Gelegenheit aus, um sich zum Thema Ägypten zu äußern. Selbst seinen Auftritt vor dem Super Bowl in der stramm konservativen Fernsehanstalt Fox News – der Präsident gibt traditionell dem Sender, der das Endspiel in der Football-Profiliga NFL und damit das Sportereignis des Jahres in den USA überträgt, ein Interview – nutzte er, um Washingtons Ägypten-Politik so gut wie es geht zu verkaufen. Nur geht eben das Produkt nicht so richtig gut. Noch immer glaubt die Supermacht, dass sie eine Lösung in Kairo findet, die ihre eigenen Ambitionen in der Region auch in einer Nach-Mubarak-Zeit vorbehaltlos garantiert.

Dabei kommt es zu seltsamen Kapriolen. Als Frank Wisner am Wochenende auf der Sicherheitskonferenz in München den ägyptischen Präsidenten lobte und einen »respektvollen« Umgang mit dem Despoten forderte, beeilte sich das Weiße Haus, die Sätze als Privatmeinung des Ex-Botschafters hinzustellen. Nur fungiert dieser Wisner als Sondergesandter des Präsidenten in Kairo. Ganz so weit wie der Emissär will Obama zwar nicht mehr gehen, doch die Forderung etwa nach einem Mubarak-Rücktritt kommt nicht über seine Lippen. Washington will einen »geordneten Übergang«, eine »repräsentative Regierung« – sprich einen Wandel, bei dem die geostrategischen Interessen der USA weiter gut vertreten sind. Und weil man viele, die die künftigen Geschicke am Nil entscheidend mitbestimmen könnten, bisher ihrem Schicksal überlassen hat, macht das Festhalten an Repräsentanten eines Unterdrückungsregimes Lösungen im Interesse der Mehrheit in Ägypten nur schwieriger.

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