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Liebig 14 ohne neues Angebot

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Herzberg). Immer mehr Solidaritätsbekundungen aus dem In- und Ausland erreichen die rund 25 Bewohner des Hausprojekts Liebig 14. Am Montag rief etwa die alternative Bar »Subversiv« in Berlin 100 linke und kommerzielle Geschäfte und Kneipen für heute und morgen zum Streik auf.

Während sich die linke Szene auf die polizeiliche Räumung am Mittwochmorgen vorbereitet, hoffte der Abgeordnete Frank Zimmermann (SPD) bis gestern auf eine Lösung des Konflikts. Er wollte sich für ein letztes Angebot alternativen Wohnraums für die Bewohner einsetzen. Doch gestern äußerte er, dass der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) keine geeigneten Wohnungen zur Verfügung stünden. Franz Schulz (Grüne), Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, glaubt hingegen weiterhin, dass es »irgendwo einen leeren Seitenflügel gibt«. Einen konkreten Vorschlag für ein Ersatzobjekt nannte er aber nicht.

Für die Bewohner der Liebig 14 kam das nicht überraschend. Sie sind dennoch der Auffassung, dass es »passende Gebäude« gebe und fordern Verhandlungen sowie die Aussetzung der Räumung. Wie die Liebig 14 bekannt gab, sei die rechtswidrig. Denn die im Räumungstitel aufgeführten Personen lebten seit mehreren Jahren nicht mehr in der Liebigstraße. Ramona Pop und Volker Ratzmann, die Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Abgeordnetenhaus, riefen gestern erneut »alle auf, die sich in der Liebigstraße 14 rechtswidrig aufhalten, das Haus friedlich zu verlassen«. Auch Zimmermann schloss sich nun diesem Appell an.

Während die Polizei nach der Demonstration am Samstag auch für die Nacht zu Sonntag Sachbeschädigungen an Modegeschäften in Mitte und einer Bankfiliale in Kreuzberg vermeldete, blieb es in der Nacht zu Montag ruhig. Es hat jedoch eine weitere kurzzeitige Besetzung eines Hauses in Friedrichshain gegeben.

Die Bewohner der Liebig 14 kündigten an, ihren Protest fortzusetzen. Für den gestrigen Abend meldeten sie eine weitere Demonstration am Wittenbergplatz an.

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