Staub und Traum
José Saramago lässt einen Elefanten reisen
Eine irre Geschichte: Ein Elefant soll von Lissabon nach Wien geschafft werden. Zu Fuß, wie auch sonst, im 16. Jahrhundert. Als Geschenk des Königs von Portugal an den späteren Kaiser Maximilian von Österreich. Eine irre Geschichte, und irre vor allem die Zeiten, in denen sich Herrscher solche Geschenke machten. Andere Sorgen hatten allenfalls ihre Untertanen.
Und genau hier setzt José Saramagos »Die Reise des Elefanten« an. Der schwachsinnigen Idee ihres Königs folgend, der dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen hofft, nämlich seinen Rivalen mit einem prunkvollen Geschenk zu beeindrucken und gleichzeitig das ihm nutzlose Tier loszuwerden, setzt sich ein Tross von Soldaten, Tierpflegern, Wasserträgern und Ochsentreibern in Bewegung, durch Staub, Hitze und Regen, quer durch die iberische Halbinsel, übers Meer und später sogar bei Schnee und Eis über die Alpen. Diesem »Fußvolk« ist Saramagos Roman gewidmet.
Ganz nebenbei werde...
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