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Flimmernde Sterne, galoppierende Schweine
Wolfgang Herrndorf: Eine Irrfahrt durch die ostdeutsche Pampa
In Wolfgang Herrndorfs Welt waltet der alltägliche Wahnsinn. Seine Helden verfügen über diese »reinrassige Idiotie«, die jeder, der was auf sich hält, sein Eigen nennt. Das war schon in seinem traurig-schönen Erstling »In Plüschgewittern« so, das zieht sich durch die geistreichen und amüsanten Erzählungen von »Diesseits des Van-Allen-Gürtels«, das ist auch in seinem jüngsten Werk »Tschick« nicht anders. Jedenfalls nicht ganz. Denn die Protagonisten sind erst vierzehn und ihr Blick erst ein bisschen durchgeknallt.
Ein Jugendbuch also, schlechterdings wundervoll und großartig, ein neuer »Fänger im Roggen«, eine Tom-Sawyer-und-Huck-Finn-Story, ein endkomischer Roadroman, wie das Feuilleton einhellig lobt. Und ein anrührender Roman über Freundschaft und die erste Liebe. Aber der Reihe nach.
Maik Klingenberg ist mit eigenen Worten »reich, feige, wehrlos«. Wenn er sich dazwischen entscheiden müsste, ein wahnsinniger Langweiler zu sein oder k...
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