Liebe im kalten New York
André Aciman: »Acht helle Nächte« bis Silvester – eine Gegenwelt
Daran müssen wir uns noch mehr als bisher gewöhnen: An dieses Gemisch aus Egozentrik und Verletzlichkeit, aus Unterkühltheit und Sentimentalität, aus Oberfläche und Tiefgang, Kitsch und Kunst, Modernität und Sehnsucht nach Verlorenem. André Acimans Akteure, hauptsächlich der Ich-Erzähler (hat er eigentlich einen Namen?), aber auch die junge Frau, in die er sich verliebt, und die wenigen Randfiguren, haben etwas von Woody Allens Stadtneurosen und Philip Roths Beschwerden. Aber sie gehören schon der nächsten (jüdisch-amerikanischen) Generation an, da kommen ganz andere – am wenigsten sexuelle – Verluste zutage.
Schon bald zu Beginn, auf der großen Schickimicki-Party, wird dem Erzähler schmerzlich bewusst, er habe bisher »nicht gelernt zu leben«. Das wird sich in den acht winterlichen, schneehellen Nächten bis Silvester vielleicht ändern. Wir wissen es am Ende nicht. Aber eins lernt er: die Qualen und Glücksmomente der Liebe &...
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