Gesucht: Rolls-Royce-Turbinenrad

Wachsender Imageschaden: A 380 von Qantas bleiben weiter am Boden

  • Lesedauer: 2 Min.
Die sechs A 380 Maschinen der australischen Fluggesellschaft Qantas bleiben weiter am Boden. »Wir werden keinerlei Risiko eingehen«, erklärte Konzernchef Alan Joyce am Montag.

Am Donnerstag hatte einer der Airbus-Großraumjets nach einem Triebwerkschaden in Singapur notlanden müssen. Zwar wurde niemand direkt verletzt, doch kamen erneut Zweifel an der Zuverlässigkeit der Turbinenherstellers Rolls Royce auf. Die Qantas-Ursachenforschung konzentriert sich im Moment offenbar auf eine gebrochene Turbinenscheibe. Die australische Flugsicherheitsbehörde bat die Bewohner der indonesischen Insel Batam, über der Trümmer des Triebwerks niedergegangen waren, um Mithilfe bei der Suche nach einem bislang nicht aufgefundenen Teil der kaputten Turbinenscheibe.

Am Wochenende hatten Ingenieure an den drei verbliebenen Triebwerken des Unglücksflugzeuges Öllecks entdeckt. Neue Motoren dürften nach so kurzer Zeit noch keine derartigen Abnutzungsspuren aufweisen, gab Joyce als Expertenmeinung kund.

Der Airbus A 380 wird mit zwei Triebwerksvarianten angeboten. Während Qantas, Singapore Airlines sowie Lufthansa (Foto: Heilig) auf die Trend-900-Variante von Rolls Royce setzen – auch weil das Triebwerk als geräuscharm und effizient im Treibstoffverbrauch gilt – verlassen sich die Airbus-Kunden Emirates und Air France-KLM auf die US-Variante des Herstellerverbundes »Engine Alliance«. Zu dem gehören General Electric Aviation, Pratt & Whitney sowie die deutsche MTU.

Der Imageschaden für Airbus und Zulieferer Rolls Royce wächst. Unlängst teilte der Airbus-Rivale Boeing mit, dass sich die Auslieferung seines – ohnehin verspäteten – »Dreamliners« abermals bis zum Frühjahr 2011 verzögert. Als Gründe wurden Probleme mit dem Trent-1000-Triebwerk von Rolls Royce genannt, das deshalb keine Zulassung erhält. René Heilig

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