Rosenkrieg im Frankenwald
Im Kurort Wirsberg soll ein Bürgerentscheid die Einrichtung eines Hochzeitsmuseums verhindern
Als Hochzeitsdorf ist Wirsberg bundesweit bekannt. Sogar am Heiligen Abend zu Sonnenaufgang kann man dort heiraten. Im Rathaus des Luftkurortes im Frankenwald stapeln sich Hunderte von Exponaten rund um den schönsten Tag im Leben. Doch nun laufen ie Bürger von Wirsberg Sturm gegen ein geplantes Museum über alte Hochzeitsbräuche.
Wirsberg. Eigentlich schien alles nur noch eine Frage des Geldes und der Zeit. Im »Hochzeitdorf im Grünen« im oberfränkischen Wirsberg wollte Bürgermeister Hermann Anselstetter das erste deutsche Hochzeitsmuseum errichten. Alle Beschlüsse im Marktgemeinderat wurden bis vor Kurzem einstimmig gefasst. Urplötzlich gerieten die Pläne aber in die Kritik. Binnen weniger Tage haben fast ein Viertel der Wahlberechtigten einen Bürgerentscheid mit dem Titel »Verhinderung des Hochzeitsmuseums« durchgesetzt – als Abstimmungstermin ist der 17. Oktober vorgesehen.
Ohne LiebestöterRund 2200 Brautpaare haben der Bürgermeister und seine Standesbeamten seit 1983 getraut – überwiegend Gäste des Luftkurorts am Fuße des Frankenwalds. Wochentag oder Uhrzeit spielen für Anselstetter keine Rolle. Ein Paar aus Ostfriesland heiratete frühmorgens um 3.25 Uhr, weil sich die beiden Altenpfleger just zu dieser Stunde kennen und lieben gelernt hatten. E...
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