BP will nicht alle Schuld allein tragen

Ölkonzern gibt einige Versäumnisse zu

  • Lesedauer: 2 Min.
Technische Fehler, menschliches Versagen und mangelhaftes Baumaterial: Die Ursachen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko scheinen komplex. Und der britische BP-Konzern weist die Schuld auch anderen zu.

London (dpa/ND). Der Ölkonzern BP lehnt die alleinige Verantwortung für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ab. Zu dem Unglück hätten vielmehr falsche Entscheidungen mehrerer Firmen und Teams geführt, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten BP-Bericht über die Ursachen der Katastrophe. Dabei habe es technische wie menschliche Fehler gegeben. »Wir haben von Anfang an gesagt, dass mehrere Beteiligte Verantwortung für die Explosion auf der ›Deepwater Horizon‹ tragen«, sagte der künftige BP-Chef Bob Dudley.

Die Ölplattform war am 20. April explodiert und dann gesunken. Das Unglück hatte elf Menschen in den Tod gerissen. Bis zum Verschließen des Öllecks Mitte Juli waren über Monate hinweg mehr als 666 000 Tonnen Öl in den Golf von Mexiko geflossen. Sie sind eine schwere Bedrohung für die Menschen, die Natur, den Tourismus und die Fischerei in der Region.

Die Unglücksursache ist dem Bericht zufolge höchst komplex. So habe eine Barriere aus Zement an der Quelle nicht richtig funktioniert. Dadurch seien Gas und Flüssigkeit in ein Produktionsrohr gelangt. Die Crew auf der Plattform habe den Fehler erst 40 Minuten später bemerkt. Da sei es schon zu spät gewesen. BP bestätigte auch Vermutungen, die nach dem Unglück von ehemaligen Mitarbeitern der Bohrinsel geäußert worden waren. Dazu gehört, dass BP und der Plattformbetreiber Transocean die Ergebnisse eines Drucktests falsch interpretiert hätten. Außerdem sei ein Sicherungsventil, der sogenannte Blow-out-Preventer, vermutlich defekt gewesen. Er hätte sich automatisch aktivieren und die Quelle verschließen müssen.

Mitglieder des US-Kongresses hatten dem Konzern auch vorgeworfen, immer wieder Sicherheitsprobleme auf der Bohrinsel ignoriert zu haben. BP habe sich wiederholt für die billigere und damit oft riskantere Technologie entschieden.

BP hatte stets betont, Verantwortung zu übernehmen und seiner Pflicht nachzukommen, die Ölquelle zu versiegeln. Es laufen noch weitere Verfahren zur Untersuchung der Katastrophe und der Rolle, die BP dabei spielte.

Zudem werden zahlreiche Klagen auf Schadenersatz erwartet, die sich über Jahre hinziehen könnten. Ein Schuldeingeständnis seitens BP hätte möglicherweise auch darauf Auswirkungen. Im Falle nachweislich grober Fahrlässigkeit könnte der Konzern zu Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe verurteilt werden.

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