Lebensversicherung dafür nicht kündigen

ProzesskostenhilfeProzesskostenhilfe

  • Lesedauer: 1 Min.

Bleibt der Rückkaufswert einer Lebensversicherung zur Altersvorsorge um mehr als 15 Prozent hinter den eingezahlten Beiträgen zurück, ist die Kündigung unzumutbar, um mit dem Rückkaufswert einen Prozess zu finanzieren. Das hat das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg (Az. 10 Ta 2433/09) entschieden.

In dem verhandelten Fall wollte ein Mann gegen seine Kündigung klagen und beantragte Prozesskostenhilfe. Diese wurde ihm zunächst auch gewährt, doch dann kam heraus, dass der Betroffene über einen Lebensversicherungs-Vertrag verfügte. Er sollte den Vertrag daraufhin kündigen und die Prozesskosten selbst tragen.

Das wollte der Mann nicht auf sich sitzenlassen und klagte. Denn bei einer Kündigung würde er 3000 Euro weniger erhalten, als er in den Vertrag eingezahlt hat. Das aber sei ein Verlust von weit mehr als 17 Prozent. Das Begehren der Landeskasse sei daher unzumutbar.

Das sahen die Richter des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg ähnlich und gaben dem Mann recht. Die Verwertung des Lebensversicherungs-Vertrages sei unzumutbar. Als maximal zumutbar nannte das Gericht einen Verlust von 15 Prozent.

Da diese Grenze im Fall des Klägers deutlich überschritten wurde, musste dem Mann Prozesskostenhilfe gewährt werden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal