Christoffers will Sicherheit beim CO2-Speichern

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Grabko (dpa). Als Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (LINKE) in Grabko (Spree-Neiße) am Montag zu seiner ersten Tour durch vom Bergbau bedrohte Dörfer eintrifft, strecken ihm Mitglieder von Bürgerinitiativen Kopien von früheren Wahlplakaten der Linkspartei entgegen. Darin hatte sich die Partei vor der Landtagswahl im vergangenen September gegen CO2-Speicherung und gegen neue Kohletagebaue ausgesprochen.

»Wir wollen keine C02-Verpressung in Ostbrandenburg«, sagt Mike Kess, Sprecher der Bürgerinitiative »CO2-Endlager stoppen« aus Beeskow (Oder-Spree). »Deshalb braucht Vattenfall auch keinen Tagebau Jänschwalde-Nord«, bringt er die Meinung vieler Bewohner in den Regionen um Beeskow, Neutrebbin (Märkisch-Oderland) zum Ausdruck.

Wenn die vor drei Jahren vom Energiekonzern Vattenfall Europe angekündigten Pläne für einen Tagebau Jänschwalde-Nord wahr werden, müssen die 900 Einwohner der drei Dörfer Grabko, Atterwasch und Kerkwitz umgesiedelt werden. Als erster Ort soll nach den Vattenfall-Plänen Kerkwitz mit seinen 520 Einwohnern etwa 2030 von der Landkarte verschwinden.

Bei der Podiumsdiskussion in der Grabkoer Gaststätte versucht Christoffers, die Gräben zwischen Bewohnern und Landesregierung zu glätten. Er rechne auf jeden Fall mit Klagen gegen das von der Bundesregierung geplante CCS-Gesetz über die Abtrennung und unterirdische Speicherung von CO2. Zugleich betont der Minister: »Wenn die Sicherheit nicht gewährleistet ist, wird kein Kohlendioxid in Brandenburg gespeichert.« Doch Redner, so auch von der Umweltorganisation Greenpeace, bezweifeln dies.

Christoffers macht klar, dass die Landesregierung auch künftig nicht auf die Braunkohleförderung im Energiemix verzichten kann, solange die Speicherung von erneuerbaren Energien nicht geklärt ist. »Deshalb kann ich nicht versprechen, dass die drei Dörfer nicht in Anspruch genommen werden«, erklärt der Minister.

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