Brandenburg: Seit 1990 zwei Milliarden Euro für Konversion
Schwierigster Teil der Konversion sei die Übernahme der oft stark mit Munition, Umweltgiften und anderen Altlasten verunreinigten Liegenschaften der sogenannten Westgruppe der sowjetischen Armee (WGT) 1994 vom Bund gewesen, hieß es weiter. Derzeit müssten neben alten WGT-Flächen noch Liegenschaften umgewandelt werden, die von der Bundeswehr aufgegeben wurden.
Bis 1990 wurden rund 230.000 Hektar und damit rund acht Prozent der Landesfläche in Brandenburg von der Nationalen Volksarmee (NVA) und den Grenztruppen der DDR sowie der sowjetischen Armee genutzt. In den anderen Bundesländern in Ostdeutschland waren es zwischen 2,5 und 5 Prozent der Landesfläche. Etwa die Hälfte der sowjetischen Militärflächen in der DDR lag in Brandenburg.
Seit 1994 wurden in Brandenburg den Angaben zufolge 93 Prozent von knapp 100.000 Hektar ehemaligen sowjetischen Militärflächen in eine zivile Nutzung überführt. Rund 20 Standorte würden zur Erzeugung erneuerbarer Energien wie Solarkraft und Windenergie genutzt. Auf weiteren Flächen seien unter anderem Wohnungen, Technologie- und Behördenzentren, Hochschulen und zivile Heilstätten geschaffen sowie Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen worden.
Die Bandbreite der zivilen Umwandlung ehemaliger Militärflächen werde mit der Ausstellung »Strukturwandel durch Konversion« dokumentiert, die seit Donnerstag im Wirtschaftsministerium zu sehen ist. Die Fotografien aus allen Landesteilen belegten, dass die neue Nutzung der Liegenschaften ein wichtiger Beitrag zur Modernisierung des Landes gewesen sei, erklärte Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke).
Die Ausstellung rufe zudem anschaulich in Erinnerung, dass nach der friedlichen Beendigung der Ost-West-Konfrontation die Überführung von militärischen Ressourcen in eine zivile Nutzung zu den wichtigsten Aufbaumaßnahmen in Brandenburg gehört habe, hieß es weiter.
Die Ausstellung »Strukturwandel durch Konversion« ist bis Ende September montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr im brandenburgischen Wirtschaftsministerium, Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam, zu sehen.
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