Flutgaffer in Guben nicht erwünscht

Behörden und Anwohner hoffen auf baldige Entwarnung bei Neiße-Hochwasser

  • Peter Jähnel, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Fassungslos blicken die Menschen in Guben auf die Neiße. Aus dem Fluss ist ein reißender Strom geworden. Eine schmutzige Flut wälzt sich knapp unterhalb der Deichkante mit Getöse durch die Stadt. »Wo kommt diese ganze Brühe bloß her?«, fragt ein alter Mann bestürzt.

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) äußert besorgt: »Wir sind hier an der Obergrenze, das wird ein Wettlauf mit der Zeit.« Der Regierungschef hat am Dienstag alle anderen Termine abgesagt und will sich ein Bild von den Anstrengungen der Menschen machen, die sich an Neiße und Spree gegen die unerwartet schnell gestiegenen Wassermassen stemmen.

Vizebürgermeister Fred Mahro (CDU) erläutert: »Die Lage ist äußerst angespannt, der Hochwasserscheitel drückt massiv gegen die Deiche.« Am Mittag habe der Pegel 6,27 Meter erreicht. Das entspreche etwa dem Vierfachen des im Sommer Üblichen. In der Stadt suchte sich das Wasser einen Weg durch die Kanalisation und überschwemmte zwei Straßen in Ufernähe. Die Bewohner müssen durch das knietiefe Wasser waten, um ihre Häuser zu erreichen. Am Deich im südlichen Stadtgebiet sichern Sandsäcke zwei Sickerstellen. Dort bedroht die Flut ein Industriegebiet. Viel schlimmer sei die Lage im polnischen Gubin gegenüber, erzählt Mahro. »Dort sind einige Straßen überflutet und Bewohner in Sicherheit gebracht worden«, erfuhr er. Bundespolizisten fordern die Leute auf der Grenzbrücke zum Weitergehen auf. Gaffer sind nicht erwünscht und behindern die Arbeit der Einsatzkräfte.

»Wir hoffen, am Mittwoch Entwarnung geben zu können«, verrät Platzeck. Er trägt Jeans, weißes Hemd und schwarze Schuhe. »Ich hatte auch 1997 bei der Oderflut keine Gummistiefel an«, sagt er.

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