Dolce vita in Gaza?

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 1 Min.

Was haben der israelische UN-Delegierte Manuel Carmon und sein US-amerikanischer Kollege Alejandro Wolff gemeinsam? Auf jeden Fall das: Sie erklärten beide, dass der Versuch von Gaza-Unterstützern, übers Meer Hilfsgüter in den Streifen bringen zu wollen, eine ebenso unnötige wie überflüssige Aktion gewesen sei. »Eine humanitäre Krise« gebe es dort nicht. Wahrscheinlich haben sie auch aus diesem Grund von »sogenannten« Solidaritätsschiffen der Aktivisten gesprochen.

Nun teilte die Internationale Arbeitsorganisation mit, etwa 980 000 Gaza-Palästinenser, das sind 70 Prozent der Bewohner des Gebiets zwischen Israel und Ägypten, lebten unterhalb der absoluten Armutsgrenze von einem Dollar pro Tag. Aber zumindest Wolff werden derlei Berechnungen kaum beeindrucken. Er findet erstens, es gebe bessere Wege, humanitäre Güter an der Gaza-Küste anzuliefern, und zweitens dass die Palästinenser dort alles hätten, was sie zum Leben brauchen.

Und offenbar mehr als das. Ein israelischer Militärsprecher sagte am Mittwoch, bereits seit Wochen würden sogar Chips, Kekse, Marmelade und andere Süßigkeiten durchgelassen. Es ist also wohl allein der berufstypischen Zurückhaltung der Diplomaten Carmon und Wolff geschuldet, dass sie noch nicht von Dolce vita in Gaza gesprochen haben.

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