Krise sorgt für geringere Dividenden
DAX-Konzerne schütten weniger an Aktionäre aus
Frankfurt am Main (dpa/ND). Die Finanzkrise hat die Dividenden deutscher Unternehmen deutlich schrumpfen lassen. 2010 schütten die 332 im Prime Standard der Deutschen Börse gelisteten Unternehmen nach einer Studie 13,8 Prozent weniger Dividende aus als 2009, teilte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Mittwoch mit.
Nach der mit dem Deutschen Institut für Portfoliostrategien (dips) an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management durchgeführten Studie zahlen die Unternehmen insgesamt 27,3 Milliarden Euro an die Aktionäre aus. (2009: 31,6 Milliarden Euro).
Demnach schütten 87 Prozent der DAX-Konzerne eine Dividende aus, während es im MDAX für mittlere Werte nur 42,1 Prozent, im SDAX für kleine Werte 39,8 Prozent und im TecDAX sogar nur 15,2 Prozent waren. »Im Schnitt zahlt jedes zweite Unternehmen im Prime Standard eine Dividende«, so dips-Direktor Eric Frère.
Dabei schütteten allein fünf Großkonzerne fast die Hälfte der gesamten Dividendensumme aus. »Größte Dividendenzahler sind Unternehmen mit einer tendenziell defensiveren Strategie. So entfällt auf RWE, Deutsche Telekom, E.on, Allianz und BASF ein Ausschüttungsbetrag von insgesamt über 13,6 Milliarden Euro«, sagte dips-Co-Direktor Joachim Rojahn.
Doch auch in der 1. Liga der deutschen Wirtschaft seien die Folgen der Krise 2010 deutlich sichtbar gewesen: Zehn DAX-Unternehmen hätten die Dividende gekürzt, vier sie gestrichen – fünf hoben die Zahlungen an.
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