Ausstellung über KZ zerstört

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Nordhausen/Göttingen (dpa/ND). Mit Entsetzen hat die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora auf die Zerstörung ihrer Wanderausstellung in Göttingen reagiert. »Es gehört schon eine große Unverfrorenheit dazu, das Bild eines Häftlings in der Mitte zu zerschneiden«, sagte Leiter Jens-Christian Wagner am Mittwoch. Unbekannte hatten über die Osterfeiertage im Foyer der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek sechs Banner aufgeschlitzt. Die Ausstellung »Zwangsarbeit für den ›Endsieg‹ – Das KZ-Mittelbau-Dora 1943 bis 1945« wurde inzwischen abgebaut. Ab Anfang Mai wird sie im thüringischen Sonneberg und danach im niedersächsischen Oldenburg zu sehen sein. Laut Wagner hatte es bereits vor dem Angriff rechtsextremistische Schmierereien im Gästebuch gegeben. »Das mussten wir schon zurückziehen.« Ob die Schmierereien mit der anschließenden Zerstörung zusammenhängen, stehe noch nicht fest. »Auf jeden Fall sind die Täter mutwillig und zielgerichtet vorgegangen. Das ist das erste Mal, dass uns so etwas passiert.«

Die Ausstellung über die Zwangsarbeit für die Produktion der Rakete A4 wurde im vergangenen Jahr konzipiert. Göttingen war die zweite Station. Eine englischsprachige Version wird zurzeit in Huntsville in den USA gezeigt.

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