Unfeine Chance

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Zum Glück kommt Bruno Banani nicht aus den Niederlanden, sondern aus Tonga. Gleiches gilt für die Jamaikaner Hannukkah Wallace, Marvin Dixon, Richardo Brown und Khan Marr. Sie alle haben noch eine kleine, wenn auch unfeine Chance, an den Olympischen Spielen in Vancouver teilzunehmen. Dazu müssten sie nur einem bereits qualifizierten Teilnehmer für dessen Startplatz genug Geld anbieten. In den Niederlanden ist dies gerade verboten worden.

Hintergrund ist das Gerücht, dass die Trainerin der niederländischen Olympiazweiten im 5000-Meter-Eisschnelllauf von 2002, Gretha Smit, einer Polin in Turin 50 000 Euro angeboten haben soll, damit Smit als erste Nachrückerin deren Platz bekäme.

Die Offerte sei abgelehnt worden, heißt es, aber Banani könnte vielleicht mehr bieten. Schließlich wird er seit Jahren direkt von der Königsfamilie Tongas unterstützt. Banani fehlte nach einem Sturz in Königssee letztlich nur ein Punkt zur Qualifikation.

Auch die erwähnten jamaikanischen Bobfahrer wären Nachrücker, sollte ein Kontrahent kurzfristig ausfallen. Von reichen Unterstützern ist hier allerdings nichts zu hören. Und schließlich ist der Ruf der »Cool Runnings«-Nachfolger viel ehrenhafter als der der Europäer. So bleibt André Lange das unmoralische Angebot wohl doch erspart.

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