Teheraner Kursänderung

Im Atomstreit gibt es offenbar neue Position zu IAEA-Vorschlägen

  • Jan Keetman, Istanbul
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In den Konflikt um das Atomprogramm Irans kommt überraschend Bewegung. Nach internationalem Druck will der iranische Präsident Ahmadinedschad im Atomstreit mit dem Westen offensichtlich einlenken.

In einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen hat der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad erklärt, Iran habe »kein Problem« damit, gering angereichertes Uran ins Ausland zu schicken, um dafür höher angereicherte Brennstäbe zu erhalten. Die Erklärung überraschte wohl jeden, denn Iran hatte diese Möglichkeit vor einem Monat kategorisch ausgeschlossen.

Die Idee zu diesem Transfer stammt von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Sie sollte zu einer Entspannung im Atomstreit mit den USA und anderen westlichen Staaten beitragen. Dem Vorschlag zufolge würde Iran sein auf 3,5 Prozent angereichertes Uran ins Ausland schicken, wo es in Russland und Frankreich auf 20 Prozent weiter angereichert und in Brennstäbe gepresst werden soll. Diese erhält Iran für ein medizinisches Projekt zurück.

Damit bliebe die Anreicherungsstufe in Iran, sofern sie unter Kontrolle der IAEA steht, weit entfernt von den etwa 85 Prozent, die man f...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.